Eine inklusive offene Gesellschaft
interkultureller Austausch als Ressource und Bereicherung
Respekt und Achtung vor dem Kind und seinen Bedürfnissen
Das unseren Kindertagesstätten zugrunde gelegte Menschenbild ist geprägt von Respekt und Achtung vor dem Kind und seinen Bedürfnissen. Ein Entwicklungsbündnis mit dem Kind als autonomes Subjekt ist notwendig, um das Kind nicht zum Objekt von Erziehungsbemühungen werden zu lassen.
Wir beteiligen alle Kinder so früh wie möglich an Entscheidungsprozessen und übergeben ihnen ihrem Alter, ihrem Entwicklungsstand und ihren individuellen körperlichen und kognitiven Fähigkeiten entsprechend, Verantwortung. So lernen sie Kreativität, Ausdauer und Weitsicht. Indem sie als eigenständige Wesen respektiert werden, stärken wir ihr Selbstbewusstsein. Auch im Sinne der Inklusion, verinnerlichen sie demokratische Prozesse und lernen, Rücksicht zu nehmen, Kompromisse zu schließen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Die Erzieher*innen sind verlässliche Bezugspersonen und Begleiter*innen, die klare Regeln aufstellen und für deren Einhaltung Sorge tragen.
Unsere Erzieher*innen verstehen sich als Erweiterung der Herkunftsfamilie und respektieren kulturelle Unterschiede. Sie verstehen sich als Erziehungspartner*innen, erkennen die Erziehungsleistung der Eltern an und bemühen sich um eine dialogische, prozessorientierte und lebensweltorientierte Beziehung zu den Eltern.
Mehrsprachigkeit durch Immersion im Elementarbereich
Die Europäische Union hat eine so genannte 3-Sprachenformel als Zielvorgabe definiert, die besagt, dass alle Kinder in den Ländern der EU die Chance bekommen sollen, wenigstens drei Sprachen sicher sprechen zu können.
Kinder erlernen eine Zweitsprache in der Regel dann, wenn ihre Muttersprache altersgemäß ausgebildet ist. Ein neuer Begriff kann erst in eine fremde Sprache übersetzt werden, wenn er in der Muttersprache verstanden wird. Diese Transferleistung muss insbesondere Kindern mit Migrationsbiographie ermöglicht werden, indem sie Gelegenheit bekommen, ihre Muttersprache altersgemäß auszubilden. Außerdem müssen die Kinder erfahren, dass ihre Mutter- bzw. Familiensprache wichtig, wertvoll und ausdrücklich erlaubt ist.
"Eintauchen in ein Sprachenbad"
Durch die Immersionsmethode – das "Eintauchen in eine Sprache" – lernen alle Kinder spielerisch und selbstverständlich eine fremde Sprache, die vor allem Flexibilität und Toleranz im Denken und Handeln fördert. Diese Methode wird seit den 1960er Jahren an verschiedenen Orten der Welt mit beispiellosem Erfolg praktiziert. Sie gilt weltweit als das mit Abstand erfolgreichste Sprachlehrverfahren und wird in Deutschland in immer mehr Kindertagesstätten angewendet.
In jeder zweisprachigen Gruppe gibt es mindestens eine/en Muttersprachler*in (native speaker). Diese Fachkraft spricht ausschließlich in ihrer Muttersprache mit den Kindern, eine weitere Fachkraft in Deutsch.
Zur Unterstützung des immersiven Lernens werden Kinderbücher in die jeweilige Muttersprache übersetzt und als Hörspiel aufgenommen. Auch Lieder in der Muttersprache gehören dazu. Wenn Kinder ihre Muttersprache sicher beherrschen und ein natürliches Interesse an Sprache und Bildung entwickeln, sind sie bereit für das Erlernen einer zweiten Sprache. Um die sprachliche Entwicklung zu fördern und das Interesse an Literatur zu wecken, gibt es in unseren Kindertagesstätten eine Literaturecke mit zahlreichen Büchern und dazugehörigen Hörspielen in verschiedenen Sprachen.
Neugier und Interesse an Geschichten, Phänomenen und Projektionsflächen
Diese Literalität baut wie alle Angebote im Kindergarten auf die Neugier und das Interesse der Kinder an Geschichten, Phänomenen und Projektionsflächen für eigene Anliegen, Bedürfnisse und Phantasien. Kinder haben ein sicheres Gespür für Themen, die ihrem Alter entsprechen. Sie suchen sich Bücher und Geschichten, die ihnen hier und heute etwas bedeuten, selbst aus. Sie werden nicht in die Bücherecke geschickt oder zum Lernen angehalten.
Teiloffen und Projektbezogen
Teiloffen heißt, den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich in der Kita soweit es die Gegebenheiten zulassen, frei zu bewegen.
Wir gehen davon aus, dass sich Kinder immer in komplexen Zusammenhängen Wissen aneignen. Jedes Tun eines Kindes ist immer auch ein komplexer Prozess des Erforschens und Verstehens und des Weiterverarbeitens der gewonnenen Erkenntnisse. Um diesem Prozess Rechnung zu tragen ist es notwendig, auf der einen Seite einen geschützten Raum zu schaffen, auf der anderen Seite aber auch Freiräume zu Entfaltung zu geben.
Unsere Fachkräfte beobachten diesen Prozess und entwickeln anhand der gewonnenen Erkenntnisse, Projekte und Angebote, die die Kinder immer wieder aufs Neue herausfordern.
Für weitere Informationen öffnen Sie folgendes Dokument: Kurzkonzept Weltkinder Kitas